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Minister der Justiz Dr. Benjamin Limbach und Dr. Alexander Meyer (Direktor der Fachhochschule) mit Referentinnen/Referenten

v. l. n. r.: Jutta Arens, Yvonne Radetzki, Prof. Dr. Janne Fengler, Dr. Benjamin Limbach, Dr. Alexander Meyer, Stefan Benning, Laura Carciotto. Quelle: Justiz NRW

1. Symposium Justizvollzug in Nordrhein-Westfalen

22.02.2024

Minister der Justiz Dr. Benjamin Limbach sprach heute (22.02.24) in der Fachhochschule für Rechtspflege in Bad Münstereifel ein Grußwort anlässlich des 1. Symposiums Justizvollzug zum Thema “Familienorientierung des Justizvollzugs”. Der Einladung aus Nordrhein-Westfalen, für die ausgewiesene Expertinnen und Experten als Vortragende gewonnen werden konnten, sind über 100 Teilnehmende gefolgt, unter anderem Praktiker aus acht Bundesländern und der Schweiz.

Minister Dr. Limbach: „Für uns in Nordrhein-Westfalen ist die familiensensible Vollzugsgestaltung ein wichtiges Anliegen. Auch wenn wir schon manches erreicht haben, so freuen wir uns doch ganz besonders darauf, heute weitere Anregungen und Impulse für einen familiensensiblen Vollzug zu erhalten. Denn ein resozialisierender Strafvollzug, dem es darum geht, straffällig gewordene Menschen in die Gesellschaft zu reintegrieren, braucht kritische und konstruktive Impulse, er braucht Anregungen und Hilfen aus der Wissenschaft und die Vernetzung mit der Zivilgesellschaft.“

Thema der Veranstaltung ist die Familienorientierung des Justizvollzugs, also alle Bemühungen, die unternommen werden, um den negativen Folgen des Freiheitsentzuges für die Familien der Gefangenen wirksam entgegenzutreten. Schätzungen zufolge sind in der EU fast eine Million und in Deutschland 100.000 Kinder von der Inhaftierung eines Elternteils betroffen. Kinder Inhaftierter sind vielfältigen Risikofaktoren ausgesetzt. Sie weisen eine erhöhte Lebenszeitprävalenz für psychische Erkrankungen auf und haben ein erhöhtes Risiko, selbst straffällig bzw. inhaftiert zu werden.

„Die aufgezeigten Problemstellungen machen es notwendig, sich den Lebenswelten von Kindern inhaftierter Eltern in besonderer Weise zu widmen und den Justizvollzug an dieser Stelle maßgeblich weiter zu verbessern. Die Bedeutung, die die Landesregierung diesem Thema beimisst, wird nicht zuletzt durch unseren Koalitionsvertrag deutlich, der die Schaffung eines familiensensiblen Justizvollzugs als rechtspolitisches Ziel ausdrücklich benennt,“ so Minister Dr. Limbach.

Das 1. Symposium Justizvollzug soll Start einer neuen Veranstaltungsreihe zu justizvollzuglichen Themen sein, die sich in festen, höchstens zweijährigen Zeitabständen mit einem aktuellen Thema des Justizvollzuges befasst. Dabei sollen externe Fachleute und Vollzugspraktikerinnen und Vollzugspraktiker – auch aus anderen Bundesländern – in Nordrhein-Westfalen zusammenkommen, diskutieren und den Justizvollzug dadurch unterstützen, den hohen Standard der Behandlung zu sichern und fortzuentwickeln.

Über den Justizvollzug des Landes Nordrhein-Westfalen
Nordrhein-Westfalen verfügt mit mehr als 18.000 Haftplätzen und nahezu 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über den mit Abstand größten Justizvollzug Deutschlands. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten ihren Dienst in 36 Justizvollzugsanstalten, fünf Jugendarrestanstalten und der Justizvollzugsschule NRW – Josef-Neuberger-Haus – mit Standorten in Wuppertal und Hamm.

Für Fragen, Kommentare und Anregungen steht Ihnen zur Verfügung: pressestelle@jm.nrw.de