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Gefangene erhalten während ihrer Haftzeit eine medizinische Versorgung durch Fachärztinnen und Fachärzte im Justizvollzug. Jede Justizvollzugsanstalt verfügt über einen anstaltsärztlichen Dienst, der von medizinischem Assistenzpersonal, vorrangig examinierten Gesundheits- und Krankenpflegekräften, und den anderen Bediensteten des Justizvollzuges unterstützt wird.
Die medizinischen Ambulanzen in den Justizvollzugsanstalten verfügen über eine Ausstattung wie eine Hausarztpraxis. Zusätzliche Bestandteile sind eine Zahnbehandlungseinheit einschließlich Instrumentenaufbereitung sowie eine Arzneimittelausgabestelle.
Die medizinische Versorgung der Gefangenen umfasst alle notwendigen Behandlungen, die Versorgung mit Arznei- und Hilfsmitteln, Früherkennungsuntersuchungen, Vorsorgeleistungen, suchtmedizinische Behandlungsangebote und auch Behandlungsangebote im Sinne der Behandlungsstrukturen psychiatrischer Tageskliniken. Der Umfang der Behandlungen bemisst sich an den Leistungen, die gesetzlich krankenversicherte Personen gemäß SGB V erhalten (Äquivalenzprinzip). Eine stationäre medizinische Versorgung von Gefangen kann im Justizvollzugskrankenhaus Nordrhein-Westfalen oder entsprechend des Behandlungsbedarfes auch in allgemeinen Krankenhäusern erfolgen. Kostenträger der Leistungen ist das Land Nordrhein-Westfalen.
Kooperationen, insbesondere im Bereich der stationären Versorgung sowie die Einbeziehung externer Konsiliarärztinnen und -ärzte im Bedarfsfall, garantieren eine zukunftsorientierte Versorgung. Die Einhaltung von fachlichen Standards, die stetige Weiterentwicklung auf Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen und die Umsetzung neuartiger Verfahrensweisen, wie beispielsweise die Implementierung von Telemedizin, werden nachhaltig sichergestellt.