Aktueller Inhalt:
Umweltstraftaten kommen selten allein, sondern gehen oft mit Korruptionsstraftaten und Urkundenfälschung, Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Bilanzstraftaten einher, weil die illegalen Erlöse dem legalen Wirtschaftskreislauf zugeführt werden sollen. Mit den Erlösen werden weitere Straftaten, Terrorismus und teilweise sogar Kriege finanziert. Neben den unmittelbaren negativen Auswirkungen auf die (teilweise globalen) Ökosysteme führt Umweltkriminalität zu erheblichen Zukunftskosten.
Dem treten wir mit der neu eingerichteten Zentralstelle für die Verfolgung der Umweltkriminalität in Nordrhein-Westfalen (ZeUK NRW), die am 02.11.2023 ihren Dienst bei der Staatsanwaltschaft Dortmund aufgenommen hat, entschlossen entgegen.
Die ZeUK NRW bündelt das erforderliche Fachwissen an einer Dienststelle und hält die nötigen personellen Kapazitäten an einem Dienstort vor, um landesweit rasch und effizient zu reagieren. Mit ihrem schlagkräftigen Team wird die ZeUK NRW herausgehobene Umweltstraftaten verfolgen. Solche liegen in der Regel vor, wenn eine versuchte oder vollendete Umweltstraftat
- Umweltmedien, einen Menschen, Pflanzen oder Tiere schwerwiegend gefährdet oder schwerwiegend geschädigt hat,
- organisiert, gewerbsmäßig, von einer Vielzahl von Beschuldigten, einer Bande bzw. kriminellen Vereinigungen begangen worden ist,
- Ermittlungen erfordert, für die ein besonderes umweltrechtliches oder umweltstrafrechtliches, technisches oder naturwissenschaftliches Fachwissen sachdienlich ist, oder
- das zuständige Fachdezernat beim Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen bereits mit den Ermittlungen befasst ist.
Darüber hinaus beobachtet die ZeUK NRW kriminologische Phänomene im Bereich der Umweltkriminalität und zieht strategische Schlüsse für deren Verfolgung. Sie wirkt in Gremien und Netzwerken mit, unterstützt die Aus- und Fortbildung und dient als Ansprechstelle für Behörden, Verbände, Stellen von Wissenschaft und Wirtschaft sowie für Nichtregierungsorganisationen.